Internet-Suchmaschine durch ein P2P Netzwerk betreiben


Rechenpower ist eine Form von Macht, die größtenteils ungenutzt bleibt. Diese Macht könnte man einsetzen, um die Fesseln großer Konzerne zu zerschlagen und dadurch interessenunabhängig zu agieren. Mir schwebt dabei eine Internet-Suchmaschine vor, die durch die gebündelte Rechenpower vieler Heimcomputer via P2P Netzwerk agiert und für jedermann kostenlos ist. Die Software (Open Source) sollte durch ein Community-Projekt entwickelt und gepflegt werden, wobei die Moderation einer extra dafür gegründeten Dachorganisation unterliegen sollte.


Vorteile:

– Umso mehr Menschen das System benutzen, desto schneller/besser ist es (Rechenpower steigt stetig an durch die Computer-Weiterentwicklung).

– Die Kosten werden aufgeteilt und sind somit sehr gering (Traffic, Strom …).

– Offenheit bedeutet Sicherheit und Kontrollierbarkeit seitens der Nutzer.

– Das Auffinden und Anzeigen von Wissen ist Macht, das dadurch in die Hände der Allgemeinheit gelegt wird (wo sie auch hingehört).


Nachteile:

– Eine kritische Userzahl wird benötigt, damit das System funktioniert.

– Große Konzerne und Regierungen dürften darüber überhaupt nicht erfreut sein.

– Eine Manipulierbarkeit ist nie ganz aus zu schließen (Missbrauch als Botnetz).

– Mit dem Interesse der Menschen steht und fällt das Projekt.


Über die Software:

Die Software sollte Client und Server sein und auf einen Teil der nicht verwendeten Systemressourcen zurückgreifen. Werden diese durch den User benötigt, unterbricht das Programm seine Arbeit, bis die Ressourcen erneut zur Verfügung stehen. Ein kleiner Teil der Festplatte sollte zudem als Daten-Ablageort reserviert sein, um die gesammelten und errechneten Informationen zwischen zu lagern. Diese werden dann teilweise an einen Master-Server übermittelt, dessen Aufgabe es ist, den einzelnen Clienten Aufgaben zuzuweisen.


Finanzierung:

Das Netzwerk würde über eine gewaltige Rechenpower verfügen, die man teilweise vermieten könnte, um mit dem Geld notwendige Investitionen zu tätigen. Eine Organisation, die nicht über eine gewisse Finanzkraft verfügt, wird es sehr schwer haben sich durch zu setzen. Dabei kann Geld Abhängigkeit sowie Unabhängigkeit bedeuten, je nachdem wie man es einsetzt und wem es gehört. Das Startkapital müssten Investoren bereitstellen, denen bei Erfolg ein bestimmter Prozentsatz zustände (z.B. 20%), zuzüglich ihrem investierten Geld. Dabei würden sie keine Anteile und kein Mitspracherecht innerhalb des Projektes erhalten. Es wäre somit eine reine Risikoinvestition mit der Aussicht auf hohe Rendite. Die Verdienstmöglichkeit der Dachorganisation sollte eine Obergrenze nicht übersteigen können, um möglicher Geldgier vorzubeugen. Zudem sollte ausgeschlossen werden, dass die Dachorganisation jemals an die Börse geht oder Schritte unternimmt, die zu einer Fremdbeeinflussung führen könnten.


Überkapazitäten:

Falls Rechenpower-Überkapazitäten vorhanden sind, könnte man diese kostenlos wissenschaftlichen Projekten zur Verfügung stellen unter der Bedingung, dass diese ihre Ergebnisse unkompliziert jedem, ebenfalls kostenlos, zugänglich machen. Welche Projekte dabei unterstützt würden, wäre auf der Homepage der Dachorganisation, durch ein öffentliches Voting zu entscheiden. Zudem wäre darauf zu achten, dass nur Projekte unterstützt würden, die einen möglichst großen Konsens erzielen und der Menschheit dienlich sind.


Abschließend bleibt zu sagen, dass mir die Idee sehr gut gefällt. Ich hoffe, dass sie eines Tages realisiert wird. Das zentrale Merkmal des Systems wäre die Unabhängigkeit und die unglaublich große Rechenpower. Dadurch wäre es ein Leuchtfeuer der Freiheit, das sich prima neben Linux, Wikipedia und anderen Gruppierungen in die Reihe der menschheitsfreundlichen und -fördernden Projekte einfügen würde.


Internet-Suchmaschine durch ein P2P Netzwerk betreiben – PDF